Yoga bei MS: Symptome lindern, Lebensqualität verbessern

Aktualisiert am: Apr 30, 2023 | Veröffentlicht am: Mar 9, 2023 | Körperliche & mentale Gesundheit

Yoga ist ein ganzheitlicher Übungsweg, der spezielle Körperübungen (Asanas) mit Atem-, Entspannungs- und Meditationsübungen kombiniert.

Yoga bei MS hat unter anderem das Ziel, den Körper zu stärken und wieder zurück in seine Balance zu bringen, Stress abzubauen sowie die körperliche Beweglichkeit zu steigern.

Mittlerweile belegen Studien die Wirkung von Yoga bei gesundheitlichen Problemen wie Depressionen, Rückenschmerzen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Auch bei Multipler Sklerose (MS) hat Yoga positive Effekte und kann dazu beitragen, typische Symptome zu lindern und so die Lebensqualität MS-Betroffener verbessern.

Lese jetzt, wie du Yoga bei MS anwenden kannst, um dein körperliches und mentales Wohlbefinden zu steigern.

Frauen und Männer üben Yoga, Lehrerin zeigt Yoga-Asana (Baum)
Yoga ist für jeden geeignet, auch für MS-Betroffene. Typische MS-Symptome, wie Ataxie, Spastik und Fatigue können gelindert werden und dazu beitragen, die Lebensqualität MS-Betroffener zu verbessern.

Was ist Yoga?

Yoga ist eine uralte philosophische Lehre und ein Übungssystem, das im Laufe der Zeit von Indien in die gesamte Welt getragen wurde.

Das Wort „Yoga“ stammt aus dem indischen Sanskrit und bedeutet „Vereinigung, Verbindung“ im weiteren Sinne „Einheit/Harmonie“.

Ein Übungsweg zur Erlangung von Befreiung. Der durch körperliche und geistige Übungen dahin führt, dass Körper und Geist wieder in Einklang gebracht werden.1

Bestimmte Asanas (Körperstellungen), Atemübungen sowie Entspannungs- und Konzentrationsübungen verbessern das Körperbewusstsein sowie die Wahrnehmung innerer Prozesse.

Für viele Yoga Übende in der westlichen Welt gilt Yoga nicht nur als Entspannungsverfahren, sondern auch als eine sportliche Aktivität mit positiven gesundheitlichen Wirkungen.

Yoga-Techniken

Yoga ist nicht gleich Yoga. Die Fülle an Yoga-Angeboten zur Ausgestaltung der Yoga-Praxis ist fast unüberschaubar. Sie umfasst ein breites Spektrum an Bewegungs-, Dehnungs-, Koordinations-, Gleichgewichts-, Atem- und Entspannungsübungen.

Neben traditionellen Yoga-Techniken, wie Hatha Yoga, Yin Yoga und Kundalini Yoga gibt es eine Vielzahl an yogischen Richtungen. Innerhalb der letzten Jahrzehnte, in denen Yoga-Techniken auch in westlichen Ländern populär geworden sind, haben sich aus den überlieferten Yoga-Traditionen weitere Richtungen und Yoga Stile entwickelt, wie beispielsweise Hormon Yoga, Lach Yoga oder Power Yoga.

Diese modernen Yogaformen haben sich von den ursprünglichen Lehren getrennt. Sie richten ihr Augenmerk mehr auf die rein körperliche und/oder mentale Fitness. Manche Yoga-Techniken sind entspannend und ruhig, manche meditativ und spirituell. Andere anstrengend und schweißtreibend.

Im Video „Yoga Arten Vergleich“ gibt „juliah_yoga“ dir eine kurze Übersicht über verschiedene Yoga-Stile. Ihr Tipp: „Nutze Schnupperstunden um herauszufinden, welche Yoga-Art für dich die passende ist“.

Versuche, deine Yoga-Technik zu finden, die deinen Bedürfnissen am ehesten entspricht.

Für Yoga-Anfänger ist es empfehlenswert, einen Kurs zu besuchen. Informiere dich vorab über den Yoga-Lehrer und das Yoga-Studio, um zu erfahren, welcher Yoga-Stil dort unterrichtet wird. Du erlernst die grundlegenden Bewegungsabläufe und wie du bestimmte Positionen halten musst.

Zudem kann der Yoga-Lehrer deine Haltung korrigieren und dir dabei helfen Positionen abzuwandeln, falls dies aufgrund körperlicher Einschränkungen nötig ist.

Weiter unten im Text gebe ich dir Tipps, worauf du als Yoga-Anfänger achten solltest.

Was bewirkt Yoga?

In der westlichen Welt ist Yoga eine der beliebtesten Methoden, um Stress abzubauen und den Körper zu stärken.

Neben Entspannung, innerer Ausgeglichenheit und einer aufrechten Haltung kann Yoga jedoch noch viel mehr bewirken, denn es

  • bringt Ruhe und Gelassenheit in den Alltag,
  • entspannt, löst Verspannungen und Blockaden im Körper,
  • dehnt und kräftigt Bänder, Muskeln und Sehnen,
  • fördert die Beweglichkeit des Körpers,
  • trainiert das Gleichgewicht,
  • wirkt antioxidativ und stärkt die Immunabwehr des Körpers,
  • verbessert die Konzentration und kognitive Fähigkeiten,
  • kann sich positiv auf die Schlafqualität auswirken und
  • die Körperwahrnehmung und Achtsamkeit stärken.

Was bewirkt Yoga bei MS?

Auch bei MS kann sich Yoga positiv auf das Wohlbefinden auswirken und typische MS-Symptome wie Ataxie, Paresen, Spastik und Fatigue lindern. Bereits mit einem Yoga-Training pro Woche kannst du eine positive Wirkung für dich erzielen.

Die Gleichgewichts- und Körperübungen sowie die dabei geforderte Koordination helfen gegen Paresen und können Ataxie verbessern. Nerven und Blutgefäße werden durch die zahlreichen Dehnübungen mobilisiert und helfen bei Spastik.

Studien haben gezeigt, dass Yoga auch einen positiven Einfluss auf die Fatigue hat.2

Yoga und Meditation können MS-Betroffenen helfen, mentale Stärke aufzubauen. Schrittweise erlernen sie eine gesunde und positive Einstellung zur Erkrankung aufzubauen und sich auf sich selbst zu besinnen.

Yoga-Lehrerin leitet Yoga-Übende an
Ein guter Yoga-Lehrer ist das A und O für Yoga-Anfänger. In einem Anfänger-Kurs erlernst du die wichtigsten Yoga-Übungen und erhältst Anweisungen zur richtigen Ausführung.

Praktische Tipps für Yoga-Anfänger

Wie findest du die passende Yoga-Technik?

Nicht jeder findet sofort die Yoga-Technik, die ihm entspricht. Doch Yoga bietet eine Fülle an Übungen, sodass sowohl MS-Betroffene mit geringer, als auch MS-Betroffene mit schwerer Symptomatik Yoga ausüben und ein für sich stimmiges Übungsprogramm entwickeln können.

Viele Übungen können auch im Sitzen auf einem Hocker oder im Rollstuhl durchgeführt werden.

Worauf du als Yoga-Anfänger achten solltest

Es ist wichtig, dass du auf deinen Körper hörst und dich weder unter- noch überforderst, sondern die für dich ideale Belastung findest.

Ein guter Yoga-Lehrer kann dir dabei helfen, geeignete Yoga-Übungen zu finden. Auf die korrekte und körperschonende Ausführung zu achten oder Übungen zu modifizieren, falls erforderlich.

Als Anfänger solltest du nicht allein üben, gerade dann nicht, wenn du körperliche Einschränkungen und gesundheitliche Probleme hast. Starte zu Beginn mit einem zeitlich begrenzten Kurs, um Fehler beim Yoga zu vermeiden. Weise die Kursleitung auf deine MS hin. So kann der Yoga-Lehrer dich gezielt unterstützen.

Inzwischen gibt es auch immer mehr Angebote an Yoga-Kursen, speziell auf MS-Betroffene zugeschnitten.

Einige Krankenkassen bieten Kurse an, die von zertifizierten Yoga-Lehrern geführt werden. Kurse, die bezuschusst werden, wenn du regelmäßig teilnimmst.

Auf der Webseite „findedeinyoga.org“ kannst du auch Kurse mit Förderung durch die Krankenkassen finden.

Frau übt Yoga per Online-Kurs am Tablett.
Mit Online-Yoga-Kursen kannst du zu jederzeit Zuhause üben und die Videoanleitungen nutzen um eine Yoga-Routine zu entwickeln.

Wenn du nach dem Kurs weißt, worauf du achten musst, kannst du dein Yoga-Programm problemlos zu Hause ausführen. Dann kannst du auch Yoga-Online-Kurse nutzen, um eine Routine zu entwickeln. Auch hier ist das Angebot groß. Es gibt kostenpflichtige Kurse, Abos sowie kostenfreie Angebote, wie den Kurs „Mit Yoga entspannen“ von der TK, Die Techniker Krankenkasse.

Warum ich Yoga übe

Ich bin mir sicher, dass sich dauerhaft anhaltender Stress bei mir sowohl auf der körperlichen, als auch auf der geistigen Ebene manifestiert hat. Erst als ich mir nach der Diagnose MS darüber bewusst wurde, begann ich damit mein Leben grundlegend zu verändern und gezielt daran zu arbeiten, Stress abzubauen.

Yoga, Meditation und Achtsamkeit sind die Grundpfeiler des Stress-Managements und eine wesentliche Säule meines „5-Schritte-Lebensstil-Programms„. Es hilft mir, meinen Körper und Geist in Einklang zu bringen. Durch das regelmäßige Üben erfahre ich innere Ruhe, Stabilität und Leichtigkeit.

Mit Yoga gönne ich mir wohltuende Auszeiten.

Die entspannende Wirkung von Yoga hilft mir, Stress abzubauen und Kraft zu gewinnen. Meine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und meinen Körper wieder in die Balance zu bringen.

Durch gezielte Übungen kann ich meine MS-Symptome, besonders Gleichgewichtsstörungen, Muskelschwäche und Ermüdbarkeit lindern und den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen.

Yoga unterstützt mich dabei, den Alltag und das Leben mit der Krankheit besser bewältigen zu können und meine Lebensqualität zu verbessern.

Im Laufe der Jahre habe ich bereits verschiedene Yoga-Kurse besucht. Hatha Yoga, bei der das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist durch Asanas, Atemübungen und Meditation angestrebt wird, spricht mich persönlich am meisten an.

Da aufgrund des Lockdowns Yoga-Studios geschlossen waren, habe ich mir den YOGABASICS Grundkurs Teil 1: 10 Stunden Yoga für Anfänger (5 DVDs mit Ebook und Online-Zugang) von Silvio Fritzsche * gekauft, um meine bisher erlernte Technik zu überprüfen und zu vertiefen.

Über den Online-Zugang kann ich mir die Videos immer wieder anschauen und regelmäßig nach eigener Zeiteinteilung damit üben. Die ruhige und professionelle Anleitung von Silvio sowie das Handbuch haben mich auf meinem Yoga-Weg ein gutes Stück weitergebracht. Es macht mir Freude, die Matte auszurollen.

Fazit

Yoga ist mehr als gewöhnlicher Sport, da es ganzheitlich auf körperlicher und psychischer Ebene wirkt. Wer regelmäßig Yoga praktiziert, findet in seine innere Mitte und stärkt seine körperliche und psychische Gesundheit gleichermaßen.

Jeder von uns muss seinen eigenen Weg finden, mit der MS zu leben. Aus meiner Erfahrung kann ich es dir ans Herz legen, Yoga einmal auszuprobieren.

Hast du Yoga bereits ausprobiert? Schreibe mir von deinen Erfahrungen und welcher Yoga-Stil für dich der richtige ist.

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Quellen

  1. https://wiki.yoga-vidya.de/Yoga
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4642819/

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Hinweis

Die hier gezeigten Inhalte dienen ausschließlich der allgemeinen Information – keinesfalls dazu Krankheiten zu diagnostizieren oder zu heilen.

Die Nutzung der bereitgestellten Informationen geschieht auf eigene Verantwortung und ersetzt nicht die Untersuchung und Behandlung durch einen Arzt. Bei körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen wird die regelmäßige Vorstellung bei einem Arzt, Heilpraktiker und/oder Psychotherapeuten sowie die Befolgung der vereinbarten Therapie empfohlen. Ich vermeide alles, was Hilfesuchende dazu veranlassen könnte ärztliche Behandlungen und Konsultationen hinauszuzögern, zu unterbrechen, zu unterlassen oder abzubrechen. Ich empfehle keine Arzneimittel. Auch gebe ich keine Ratschläge hinsichtlich einer veränderten Einnahme und/oder des Absetzens ärztlich verordneter Medikamente. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden um eigenständige Diagnosen zu stellen und/oder Behandlungen anzufangen und durchzuführen.

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Hallo, ich bin Doris

Hallo, ich bin Doris

Seit 2019 habe ich die Diagnose Multiple Sklerose (MS). Ab da hieß es für mich: Alles auf Neustart! Neugierig und mutig habe ich verschiedene auch unkonventionelle Behandlungsmethoden ausprobiert und ein neues Lebensstil-Programm für mich entdeckt.

Darüber schreibe ich hier, um anderen MS-Betroffenen, deren Angehörigen und Freunden die Krankheit MS nahe zu bringen, Sie zu informieren und mit hoffnungsgebenden Impulsen zur Seite zu stehen. Für ein Leben mit mehr Lebensfreude und Lebensqualität – trotz MS.

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